LUDWIG JOSEF JOHANN WITTGENSTEIN

(26. April 1889 in Wien – 29. April 1951 in Cambridge)

Biografie

Ludwig Wittgenstein ist der Sohn eines reichen Industriellen jüdischer Herkunft. Er wird katholisch erzogen und bis zum 14. Lebensjahr geniest er Privatunterricht zu Hause. Er ist das jüngste von 9 Geschwistern, wobei sich 2 Brüder das Leben nehmen. Die Mutter ist eine bekannte Pianistin so wie auch ein Bruder von ihm und die meisten Familienmitglieder sind sehr sensible, musikalische Menschen. Ludwig selbst spielt Klarinette. Vor Wittgensteins Augen stehen ein ganzes Leben nur zwei Alternativen zur Verfügung: Genie oder Versagen, Erlösung oder Verdammung. 1906, nach Schulabschluss in Linz, beginnt Wittgenstein Maschinenbau in Berlin zu studieren, wobei er bald danach nach Manchester wechselt und Aeronautik studiert. Er erwirbt ein Patent für einen verbesserten Flugzeugpropeller. 1908 wechselt er nach Cambridge und dort, nach der Lektüre Arthur Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“ lernt er seinen zukünftigen Lehrer und Freund Bertrand Russell kennen. Er wird ein Schüler und Freund von Russell und studiert bei ihm Logik und Mathematik. Russell schreibt über das Kennen lernen Wittgenstein folgende Anektode:

Am Ende seines ersten Trimesters in Cambridge kam er zu mir und sagte: „Würden Sie mir bitte sagen, ob ich ein kompletter Idiot bin oder nicht?“ Ich antwortete „Mein Lieber, das weiß ich nicht. Warum fragen Sie mich?“ Er antwortete: „Wenn ich ein kompletter Idiot bin, werde ich Flieger; wenn aber nicht, werde ich Philosoph.“ Ich sagte ihm er möge in den Ferien irgend etwas Philosophisches für mich schreiben, dann würde ich ihm sagen ob er ein kompletter Idiot sei oder nicht. Am Anfang des nächsten Trimesters brachte er mir etwas. Als ich den ersten Satz gelesen hatte, sagte ich ihm: „Nein, Sie dürfen nicht Flieger werden.“

(aus: B.Russell: Portraits from Memory, and other essays, London 1956, 2.Aufl. 1957, S 26 f. In Gloy, Karen: Grundlagen der Gegenwartsphilosophie, S.129)

Durch die Schriften des Jenaer Mathematikprofessors Gottlob Frege und Bertrand Russels wird Wittgenstein mit den Bemühungen vertraut, die Mathematik auf eine rein logische Grundlage zu stellen und Mittel zu einer logischen Analyse der Sprache zu entwickeln. Frege hat eine neue logische Formelsprache entwickelt, eine Kunstsprache, die es erlaubt, komplexe Aussagen auf einfache logisch eindeutige Aussagen zurückzuführen. Zu seinen Freunden zählt auch der Nationalökonom uns später Regierungsberater John Maynard Keynes. Wittgenstein zieht sich nach fünf Trimester in Cambridge dann für 9 Monate in einer einsamen Hütte in Norwegen zurück und setzt sich dort mit Logikproblemen auseinander. Ein Drittel seines Millionenerbes spendet er an unbemittelte österreichische Künstler. Im ersten Weltkrieg meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst und schöpft Mut u.a. während seiner Kriegsgefangenschaft in Italien bei Monte Cassino, von Tolstois „Kurze Erläuterung des Evangeliums“. Weitere Lektüren sind die Romane von Dostojewskij und die Essays des amerikanischen Philosophen Ralph Waldo Emerson. Während des Krieges entsteht sein Hauptwerk „Tractatus logico-philosophicus“, das 1921 erscheint. 1919 trifft er sich mit Russell in Den Haag und sie besprechen dort den Tractatus, den Wittgenstein 1929 als Dissertation vorlegt. Wittgenstein hat immer Angst vor Vollendung seines Werkes zu sterben. Er ist eher ein Eigenbrötler, der nicht gerne in Gesellschaft ist und alle seine Aussagen mit einem Absolutheitsanspruch versieht. Es geht ihm immer um die Sache und um die Lösung der Sache. Er reagiert mitunter auch aggressiv auf widersprüchliche Aussagen. Nach dem Krieg verschenkt er sein Restvermögen an seine Geschwister. Von 1920-1926 arbeitet er als Volksschullehrer in einem kleinen Dorf in Niederösterreich und sagt als Begründung für das Aufgeben der Philosophie: „Ich will bei kärglichem Lohne anständige Arbeit verrichten und einmal als anständiger Mensch krepieren“. Er schreibt in dieser Zeit ein „Wörterbuch für Volksschulen“. Er gibt bald auch die Arbeit an der Schule auf und wird für kurze Zeit Hilfsgärtner in einem Kloster. Danach entwirft er für seine Schwester ein Haus im damals modernen Stil. Ab 1927 beschäftigt er sich wieder vermehrt mit philosophischen Fragen, pflegt Kontakte zu Mitgliedern des Wiener Kreises (Moritz Schlick, Friedrich Waismann, Rudolf Carnap) und promoviert 1929 bei Russell und Moore in Cambridge. Durch Moore wird er in die Denkmodelle der analytischen Philosophie eingeführt. Bis 1936 hat er im Auftrag von Russell einen Forschungs- und Lehrauftrag inne. 1936 geht er wieder nach Norwegen. 1939 wird er Philosophieprofessor in Cambridge. Während dem zweiten Weltkrieg arbeitet er als Arzthelfer in einem Londoner Spital. 1947 legt er alle Ämter nieder und lebt an verschiedenen Orten in Irland bis zu seinem vom Prostatakrebs verursachten Todes. Wittgenstein hat keine eigene Familie denn er ist Homosexuell. Seine spätere Philosophie erscheint postum 1953 unter dem Titel: „Philosophische Untersuchungen“. Sein Leben ist durchdrungen von einem leidenschaftlichen Ringen um Erkenntnis und Identität. Zum Schluss seiner Biographie sei noch eine kleine Episode in seinem Leben erwähnt. 1946 hielt Karl Raimund Popper in Cambridge einen Vortrag über „philosophisches Puzzle“. Bei diesem Vortrag ist auch Wittgenstein anwesend. Popper vertritt eine andere Ansicht als Wittgenstein, der meint alles auf Sprachproblemen reduzieren zu müssen. Wittgenstein springt daraufhin auf und hält einen langen Monolog über Puzzles und wie der Verstand durch Sprache verhext wird. Popper unterbricht ihn und liest ihm eine Liste „echter“ philosophischer Probleme vor, wie z.B. die Gültigkeit moralischer Regeln. Wittgenstein, der am Kamin sitzt und nervös mit dem Schürhaken spielt sagt dann aufgebracht „Geben Sie ein Beispiel für eine moralische Regel!“. Und Popper erwidert schlagfertig: „Man soll einen Gastredner nicht mit dem Schürhaken bedrohen!“. Woraufhin Wittgenstein hinausstürmt und die Tür hinter sich zuschlägt! (Etwas verändert übernommen von Poller S.389).

Philosophie

Die Fragen, die Wittgenstein sich stellt sind folgende: welche Bedeutung hat die Sprache für die Philosophie? Gibt es einen Missbrauch der Sprache? Für Wittgenstein ist das meiste, was Philosophen je geschrieben haben nicht falsch sonder unsinnig. Ihre tiefsten Probleme sind keine Probleme. Die herkömmliche Philosophie beruht auf einem logischen Missbrauch der Sprache. Deshalb beruhen viele Probleme in der Philosophie auf sprachliche Missverständnisse. Die Gedanken, die normalerweise eher verschwommen und trüb sind, sollen durch die Philosophie eine Klärung und scharfe Abgrenzung erfahren. Nur Sätze der Naturwissenschaft sind sagbar und sinnvoll. Wittgenstein geht sogar so weit, dass er behauptet dass die alleinige Tatsache, dass die Welt ist, etwas Mystisches ist. Was sich sagen lässt, so Wittgenstein, das lässt sich klar sagen und über das „Nicht Sagbare“ muss überhaupt in der Wissenschaft geschwiegen werden. Wittgensteins Philosophie durchläuft zwei Stadien. Die erste Phase seines Philosophierens besteht in der genauen Analyse des Sagbaren und schlägt sich in seinem Hauptwerk „Tractatus logico philosophicus“ nieder. Die zweite Phase ist bedingt von einer Infragestellung seiner bisherigen Ergebnisse und ist gekennzeichnet durch die Annahme einer doch metaphysischen Welt. Die Philosophie seiner zweiten Phase ist in dem zweiten Werk „Philosophischen Untersuchungen“ enthalten.

Wittgenstein I: Der „Tractatus logico philosophicus“ (1918 abgeschlossen, 1921 mit Hilfe von Bertrand Russell zunächst als Zeitschriftenbeitrag unter dem Titel „Logisch-Philosophische Abhandlung publiziert, später auf Vorschlag George Edward Moores, anlehnend an Spinozas Tractatus Theologico-Politicus, mit heutigem Titel versehen) besteht aus einer Reihe von Tagebucheintragungen. Deshalb ist das Werk nicht in Kapiteln eingeteilt sondern besteht aus einer Folge nummerierter Abschnitte, die oft nur einen einzigen Satz enthalten. Der Tractatus umfasst 80 Seiten und beginnt mit dem ersten Satz „Die Welt ist alles, was der Fall ist“. Im Vorwort schreibt Wittgenstein: „Das Buch behandelt die philosophischen Probleme und zeigt, … dass die Fragestellung dieser Probleme auf dem Missverständnis der Logik unserer Sprache beruht. Man könnte den ganzen Sinn des Buches etwas in die Worte fassen: Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen….Ich bin also der Meinung, die Probleme im Wesentlichen endgültig gelöst zu haben.“ (Poller S.387).

Wittgenstein beschäftigt sich im Tractatus mit den Beziehungen zwischen der Sprache und der Wirklichkeit. Ein Hauptmerkmal seiner Philosophie ist, dass die Welt uns nur durch den Filter der Sprache zugänglich ist. Die Logik benutzt Wittgenstein dazu, Grenzen und Möglichkeiten der Sprache aufzuzeigen. Ursprünglich hatte er seinem Werk den Titel „Der Satz“ zugedacht. Es geht einerseits um logisch-grammatikalische Strukturen bzw. um die Zuordnung von Satzelementen zueinander, andererseits um die „abbildliche Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit“. Für Wittgenstein ist der Elementarsatz, die kleinste Erkenntniseinheit. Auf dem Elementarsatz können alle komplexen Strukturen zurückgeführt werden und über die Analyse von Sätzen ist es möglich zur Erfassung der Wirklichkeit und somit zur Erfassung der Welt der Sachverhalte zu gelangen. Sachverhalte sind Tatsachen. Eine Tatsache ist das, was in einem wahren Satz behauptet wird. Wenn man hingegen etwas behauptet, dass noch nicht als Wahrheit erwiesen ist, dann spricht Wittgenstein von Sachverhalte. Die Aussage: „Der Baum vor meinem Fenster ist kahl“, beschreibt einen Sachverhalt, nämlich „Kahlsein des Baumes vor meinem Fenster“. Hat sich dieser Sachverhalt als wahr erwiesen, ist der Baum also tatsächlich kahl, ist der Sachverhalt zu einer Tatsache geworden“. Eine Tatsache ist zum Beispiel, dass ein Tisch braun ist. Nicht der Tisch selbst ist eine Tatsache, sondern dass er bestimmte Eigenschaften hat. Deshalb wehrt sich Wittgenstein auch gegen das Modell von Platon, wo jeder Tisch an einem idealen Tisch teilhat. Für Wittgenstein bedeutet die Existenz des Tisches etwas Metaphysisches. Der Satz besteht somit aus nicht weiter analysierbaren Namen. Zeichen bzw. Namen sollten als Symbole der Wirklichkeit fungieren: Bei einem Satz wie „Der Tisch ist sauber“ sind die einzelnen Zeichen und die Verbindung dieser Zeichen Wirklichkeitsnahe, man kann sich den sauberen Tisch vorstellen. Bei einem Satz wie z.B. „Sokrates ist identisch“ ergibt die Verbindung der Symbole keinen Sinn, d.h. der Satz ist unsinnig. Der Satz muss laut Wittgenstein auf Ja oder Nein hin über den Vergleich mit der Wirklichkeit überprüft werden, was Wittgenstein wiederum Verifikation eines Satzes nennt. Der Satz muss die Möglichkeit seiner Wahrheit enthalten aber nicht mehr als die Möglichkeit. Kein Satz ist a priori, also von vornherein wahr. Wittgenstein unterscheidet zwischen Sätzen und Namen insofern, dass bei ihm Sätze bipolar sind, das heißt sie können entweder wahr oder falsch sein, während Namen einpolig sind und entweder einen Sinn haben oder keinen. Der Unterschied zwischen einem Namen und einem Satz besteht darin, dass der Name in seiner Bedeutung verstanden werden muss, während der Satz auf seinem Sinn verstanden werden soll. Die Beziehung zwischen Sprache und Welt bezeichnet Wittgenstein mit dem Wort „Abbild-Bild“. Mit Bild meint er nicht ein Gemälde sondern eher Bilder die auch bei Gericht verwendet werden um Tathergänge nachzuspielen. Steine, oder Kegeln z.B., die für Menschen oder Dinge stehen und die dazu verwendet werden den Tathergang nachzuspielen. „Bei der so genannten Abbildtheorie von Wittgenstein geht es zum einen um die interne logische Struktur des Satzes, den Satzbau, zum anderen um die Beziehung der logischen Struktur zum Sinn des Satzes, der zunächst immer nur ein möglicher ist und wahr wie falsch sein kann, und zum dritten um die Beziehung dieses Sinnes des möglichen Satzes zum wirklichen Sachverhalt, um die Frage nach der Wahrheit oder Falschheit des Satzes als Bild der Wirklichkeit.“ Wittgenstein hat eine Logik entwickelt, die sich mit der Wahrheit und Falschheit von Sätzen beschäftigt. Philosophie wird mit Wittgenstein zur reinen Sprachanalyse. In Anlehnung an Bertrand Russell geht Wittgenstein davon aus, dass sich sowohl die Welt als auch die Sprache in kleinste Einzelbestandteile wie die Atome zerlegen lassen. Im Tractatus nimmt Wittgenstein immer wieder Bezug auf die Unterscheidung zwischen dem „Sagen“ und dem „Zeigen“. Im Zeigen und nicht im Sagen liegt für Wittgenstein der Zugang zu ethischen und religiösen Problemen. In Kunst und Religion werden immer wieder Dinge sichtbar und erfahrbar, die sich nicht sagen sondern nur zeigen lassen. Über diese Erfahrungen soll geschwiegen werden. Wittgenstein vergleicht den Tractatus mit einer Leiter, die man besteigt und dann wegwerfen kann. Er entwickelt seine Philosophie als Sprungbrett zur unsagbaren Welt. Mit dem Tractatus ist schon alles gesagt, aber die wirklichen Probleme wie Tod, Glaube, Gott, Hoffnung sind damit noch nicht einmal berührt. Diese Lebensprobleme, wie auch der Sinn des Lebens, liegen jenseits von Wissenschaft und Philosophie. „Wie in Dantes Göttlicher Komödie Vergil als Repräsentant der menschlichen Vernunft den Menschen nur bis zum Rand des Paradieses begleitet und dort seine Führung abgeben muss, so kann die Logik im Tractatus den Menschen nur bis zum Rand des Sagbaren bringen…Das Ethische ….fängt also erst an der Außengrenze dessen an, was Wittgenstein Welt genannt hat. …Der Sinn der Welt muss außerhalb ihrer liegen.“. Sprache und Welt sind eng miteinander verbunden.

Wittgenstein II: Dass zunächst alles sagbare nur auf die Naturwissenschaft zutrifft, widerlegt er in der zweiten Phase seines Schaffens. Denn er erkennt, dass die Schwierigkeiten und Verwirrungen im Denken aus der Vieldeutigkeit der Sprache herrühren. Es geht ihm letztendlich nicht mehr um die logische Begründung eines Satzes, sondern um die Alltagssprache. Die Worte der Sprache sind deshalb nicht eindeutig, weil sie – je nach dem in welchem Kontext sie gebraucht werden – ihren Sinn verändern. Er sagt in diesem Zusammenhang:

„Wie ein Wort funktioniert, kann man nicht erraten. Man muss seine Anwendung ansehen und daraus lernen“.

Aufgabe der Philosophie ist nun als deskriptives Organ zur Erklärung der Worte zu fungieren. Die verschiedenen Bedeutungen, die den Worten zukommen fasst er zusammen unter den Begriff „Sprachspiele“. Ein Sprachspiel wäre z.B. der Ausdruck „Du“, einmal im liebevollen Ton gebraucht, einmal als Drohung ausgesprochen. Die Wörter und die Sprachspiele sollen eben vom Philosophen beschrieben und aufgedeckt werden. Der Sinn eines Begriffes wird erst durch dessen Gebrauch in der Sprache erkannt und Sprache ist immer ein von Regeln geleitetes Spiel. Wir spielen aber mehrere Sprachspiele und in jedem dieser Spiele wird der Sinn der Begriffe anders gedeutet. „Die Bedeutungen unserer Begriffe ergeben sich aus ihrem Gebrauch in der Sprache.“ Was ein Wort bedeutet hängt sowohl davon ab, wozu es benutzt wird, als auch vom Kontext, in dem es angewandt wird…das steht im direkten Gegensatz zu seinem frühen Werk, wo er die Bedeutung eines Wortes durch ein Zeichen feststellte. Insofern gilt Wittgenstein zusammen mit Bertrand Russell und Gottlob Frege als der Begründer der Sprachanalytischen Philosophie, die sich das Erklären der Wörter vorgenommen hat und sich in der Philosophie ausschließlich mit sprachlichen Problemen auseinandersetzt. Wittgenstein hat eben gerade mit seiner These, dass die Welt immer nur durch den Filter der Sprache erfahrbar ist, jene zwei großen philosophischen Strömungen beeinflusst die unter Schlagwörter wie „linguistic turn“ in England, „sprachphilosophische Wende“ in Deutschland bekannt geworden sind. Sein Spätwerk hatte auch Einfluss auf J.L. Austin als auch auf die modernen Sprechakt-Theoretiker.

Zitate und Textauszüge

12.9.1914 Tagebucheintragung: Die Nachrichten werden immer schlechter. Heute Nacht wird strenge Bereitschaft sein. Ich arbeite täglich mehr oder weniger und recht zuversichtlich. Immer wieder sage ich mir im Geiste die Worte Tolstoj vor: „Der Mensch ist ohnmächtig im Fleische aber frei durch den Geist“. Möge der Geist in mir sein! Nachmittags hörte der Leutnant Schüsse in der Nähe. Ich wurde sehr aufgeregt. Wahrscheinliche werden wir alarmiert werden. Wie werde ich mich benehmen, wenn es zum Schiessen kommt? Ich fürchte mich nicht davor, erschossen zu werden, aber davor, meine Pflicht nicht ordentlich zu erfüllen. Gott gebe mir die Kraft! Amen.Amen.Amen.

23.4.1916 Tagebucheintragung: Seit ein paar Tagen in neuer Stellung. Den ganzen Tag über schwere körperliche Arbeit; außer Stande zu denken. Gott helfe mir. Ich habe ungeheuer viel zu leiden. Habe heute angesucht, auf den Beobachtungsstand zu kommen. Beim Halbzug hasst mich alles, weil mich keiner versteht. Und weil ich kein Heiliger bin! Gott helfe mir!

4.5.1916 Tagebucheintragung: Komme morgen vielleicht auf mein Ansuchen zu den Aufklärern hinaus. Dann wird für mich erst der Krieg anfangen. Und kann sein – auch das Leben! Vielleicht bringt mir die Nähe des Todes das Licht des Lebens. Möchte Gott mich erleuchten! Ich bin ein Wurm, aber durch Gott werde ich zum Menschen. Gott stehe mir bei. Amen.

Aus dem Tractatus logico-philosophicus:

Alle Philosophie ist Sprachkritik

Der Zweck der Philosophie ist die logische Klärung der Gedanken.

Die Philosophie begrenzt das bestreitbare Gebiet der Naturwissenschaft.

Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische.

Die Welt ist alles was der Fall ist.

Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen.

Wir machen uns Bilder der Tatsachen.

Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit.

Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen.

Die Gesamtheit der wahren Sätze ist die gesamte Naturwissenschaft.

Die meisten Sätze und Fragen, welche über philosophische Dinge geschrieben worden sind, sind nicht falsch, sondern unsinnig.

Wir fühlen, dass selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind.

Die Lösung des Problems des Lebens merkt man am Verschwinden dieses Problems.

Meine Sätze erläutern dadurch, dass sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über sie hinausgestiegen ist.

Die Lösung des Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit.

…nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.

An einen Gott glauben heißt, die Frage nach dem Sinn des Lebens verstehen. An einen Gott glauben heißt sehen, dass es mit den Tatsachen der Welt noch nicht abgetan ist. An Gott glauben heißt sehen, dass das Leben einen Sinn hat.

Gott offenbart sich nicht in der Welt.

Gott ist wie sich alles verhält.

Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Aus den Philosophischen Untersuchungen:

Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache.

Alle Erklärung muss fort, und nur Beschreibung an ihre Stelle treten.

In einem Brief an Ludwig von Ficker schreibt er Ende 1919 über sein Tractatus: „…mein Werk besteht aus zwei Teilen: aus dem, der hier vorliegt, und aus alledem, was ich nicht geschrieben habe. Und gerade dieser zweite Teil ist der Wichtigste.

Dauernd stolpert und fällt man, stolpert und fällt, und man kann sich nur selbst aufheben und versuchen, wieder weiterzugehen. Jedenfalls habe ich das mein ganzes Leben tun müssen.

Der Tod ist kein Ereignis des Lebens, den Tod erlebt man nicht… Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt…Die zeitliche Unsterblichkeit der Seele des Menschen, das heißt also ihr ewiges Fortleben nach dem Tode, ist nicht nur auf keine Weise verbürgt, sondern vor allem leistet diese Annahme gar nicht das, was man immer mit ihr erreichen wollte. Wird dann dadurch ein Rätsel gelöst, dass ich ewig fortlebe? Ist denn dieses ewige Leben dann nicht ebenso rätselhaft wie das gegenwärtige?

(Zitatenschatz aus Weischedel, 291-299; Volker Spierling, S. 292-293, Poller, Horst S.388)

Hauptwerke

1921: Tractatus logico philosophicus. (u.a. gebundene Ausgabe Suhrkamp 2003)

1953: Philosophische Untersuchungen (Suhrkamp, 2003)

Internetrecherchen

de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Wittgenstein

www.ilwg.eu

Quellennachweis

Weischedel, Wilhelm: Die philosophische Hintertreppe. 34 große Philosophen in Alltag und Denken. Ungekürzte Ausgabe. München, DTV, 17. Auflage, 1988. (Seiten: 291-299)

Poller, Horst: Die Philosophen und ihre Kerngedanken. Ein geschichtlicher Überblick. Olzog Verlag München, 2005. (Seiten: 386-389)

Grabner-Haider, Anton: Die wichtigsten Philosophen. Marix Verlag, Wiesbaden, 2006. (Seiten: 177-180).

Zimmer, Robert: Das Philosophenportal. Ein Schlüssel zu klassischen Werken. DTV, München, 2005. (Seiten: 179-193)

Spierling, Volker: Kleine Geschichte der Philosophie. Große Denker von der Antike bis zur Gegenwart. Erweiterte Neuausgabe. Piper, München, 2006. (Seiten: 292-293).

Stokes, Philip: Philosophen. 100 große Denker und ihre Ideen von der Antike bis heute. Gondrom, Bindlach, 2004. (Seiten 162-163).

Gloy, Karen: Grundlagen der Gegenwartsphilosophie. UTB, Wilhelm Fink Verlag, Paderborn, 2006.

Gedanken zur Philosophie Wittgensteins

Wittgensteins Beschäftigung mit der Sprache bedeutet tatsächlich für die damalige Zeit eine Revolution in der Philosophie. Dadurch, dass er viel weiter geht als Russell, Frege oder Moore, insofern, dass er sich nicht nur mit logischen Problemen auseinandersetzt, begründet er eine neue Richtung in der Philosophie. Aus heutiger Sicht aber, wo so viele Sprachphilosophen und Denkschulen in dieser Richtung am Werk sind (wie z.B. Richard Bandler, John Grinder, John Searle, Noam Chomsky, usw. oder die NLP-Methode), muss man zugeben das Gedankenmodell von Wittgenstein weit überschritten zu haben. Man denke nur an die unterschiedlichen Richtungen die sich im Laufe der Zeit in der Sprachwissenschaft herausgebildet haben: Pragmatik, Semantik, Sprechakttheorie, Transformationsgrammatik, Strukturalismus um nur ein paar zu nennen. Diese beschäftigen sich alle samt mit den Ursprungsgedanken Wittgensteins. Mit der Frage nach der sinnvollen, korrekten Benutzung von Sprache. Ich, z.B. bin zweisprachig aufgewachsen und behaupte aus Erfahrung, dass je nachdem welche Sprache ich spreche, sich in mir ein gänzlich anderes Weltbild und Weltempfindung eröffnet. Das hat z.B. Wittgenstein nicht berücksichtigt, oder am Ende nur im Ansatz, wenn er meint, dass der Sinn eines Begriffes im Kontext und im Gebrauch zu suchen ist. Ich kann mit dem Tractatus wenig anfangen, denn ich glaubte zunächst auch, man müsse die Sprache eingrenzen, die Bedeutung der Wörter genau eingrenzen und erklären, damit jeder weiß, wovon man spricht. Seitdem ich die Bibel zu lesen angefangen hab und mit der wortwörtlichen Übertragung des Sinnes ein Problem bekommen habe, bin ich draufgekommen, dass es mehr als eine Erklärung für die Verwendung von Sprache geben muss. Es kommt darauf an, auf die Details zu schauen, aber den Überblick und das Gesamtwerk, die Gesamtaussage nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn ich alles auf eine Bedeutung reduzieren will, kann ich das vom Allgemeinen her versuchen oder ich gehe vom Detail aus (induktive und deduktive Methode). Konkret bedeutet das, dass ich die Bibel wortwörtlich nehmen kann und mich anstrengen kann, die Wörter auf ihre ursprüngliche Bedeutung hin zu untersuchen, oder ich kann die Bibel lesen und in einem größeren Zusammenhang sehen, davon ausgehend, dass die Hauptbotschaft erhalten bleibt, egal welche Wörter und Satzkonstruktionen darin zu finden sind. Man kann „Sprache“ nicht so leicht erklären, einteilen. Sprache kann aus verschiedenen Winkel aus betrachtet werden, unterschiedliches Gewicht bekommen. Wittgenstein geht von der Logik aus, und versucht Sprache aus der Logik aus zu erklären, als hätte die Sprache fast etwas mit Physik zu tun. Bandler und Satir hingegen betrachten die Sprache vom psychologischen Standpunkt her und Chomsky geht aus rein linguistischen Motiven an die Sprache heran. Es geht auch darum, dass Sprache lebt und deshalb immer in Veränderung begriffen ist. Ich kann ein Begriff wie Liebe z.B. nicht ein für allemal erklären, außer ich bin Gott. Es ist eine Entwicklung dahinter, oft müssen Begriffe in ihrer Bedeutung verworfen oder korrigiert werden. Unberücksichtigt bleibt bei Sprachanalytischen Überlegungen auch oft das Medium der Sprache, ob etwas mündlich oder schriftlich wiedergegeben wird. Wenn man spricht, dann kann man sich viel leichter verbessern und dann kommen andere Bedeutungsmerkmale hinzu sowie die Gestik, die Mimik, der Lärm rund um uns. Wenn ich etwas schreibe, kann ich es im Notfall durchstreichen, ich kann meine Wörter noch einmal lesen, darüber nachdenken und verbessern, umstellen, weglassen. Das geht beim reden nicht. Und wenn man in diesem Kontext nun denkt, dass es sich bei der Bibel zunächst um gesprochene Sprache handelte, bis sie jemand aufschrieb und sogar übersetzte (ein neues Werk kommt bei der Übersetzung heraus), dann ist bei der Interpretation Vorsicht geboten. Das heißt aber noch nicht, dass man nicht über Themen wie Liebe, Tod, und Sprache vernünftig reden und schreiben kann. Wie Wittgenstein selbst geschrieben hat, sehe ich sein Werk auch wie eine Leiter die ich dann wegwerfen muss, denn es wäre für mich unvorstellbar nur Sätze der Naturwissenschaft zu verwenden. Wittgenstein würde mir damit meine Existenz streitig machen, denn ich bin bei Gott kein Naturwissenschaftler, mir fehlen gänzlich die synaptischen Zusammenfügungen für dieses Fach. Wittgenstein bezieht sich mit seinen Überlegungen weniger auf die Sprache als auf naturwissenschaftliche Ereignisse, die er dann versucht auf das Medium Sprache zu projezieren. Das ist für mich das Hauptproblem. Sprache ist eben viel komplexer als Wittgenstein je gedacht hat. Seinen u.a. getätigten Spruch „Alle Philosophie ist Sprachkritik“ kann ich deshalb nicht gelten lassen, weil Sprachkritik, oder Sprache insgesamt ist zwar das Medium mit dem man Philosophie betreiben kann, aber nicht die Sache um die es in der Philosophie geht, und wenn es die Sache ist, dann ist sie nur ein Teil der Philosophie. Ich finde es richtig, dass es eine Sprachphilosophische Richtung gibt, die versucht, zu beschreiben was die Wörter und Sätze eigentlich bedeuten. Aber ich finde es auch toll, wenn ein Philosoph die Sprache benutzt um auf andere Sachgebiete aufmerksam zu machen, wie die Religion, das Leben usw. Von der Lösung des Sprachproblems zur Lösung fundamentaler Probleme wie dem Sinn des Lebens zu gelangen ist ein bisschen zu utopisch. Sprache ist nur ein Teil der Welt, wir haben noch jede Menge andere Ausdrucksmittel zur Verfügung um etwas schaffen und erklären zu können. Zwei Menschen die nicht die gleiche Sprache sprechen, werden sich mit Hände und Füße verständigen, oder sie können zeichnen oder einfach zeigen und etwas tun, um sich dem anderen verständlich zu machen. Deshalb bin ich nicht einverstanden mit dieser großen Verallgemeinerung von Wittgenstein, der meint, dass entweder etwas gesagt werden kann oder das unaussprechliche gezeigt wird. Es sind Gedanken die zum Weiterdenken anregen, die vielleicht eher die Naturwissenschaftler als die Geisteswissenschaftler anregen. Ich bin der Meinung, dass Wittgenstein viel zu wenig Ahnung von Linguistik gehabt hat, um über Sprache und das was sich sagen und nicht sagen lässt zu philosophieren. Es wird uns sicher allen so gehen, früher oder später, wenn wir uns einbilden Lösungen zu einem Thema zu haben, ohne uns vorher einen groben Überblick über das Thema, das wir behandeln zu verschaffen. Dadurch, dass ich Sprachwissenschaft im Rahmen meines Romanistik-Studiums studiert habe, weiß ich um die Gefahr der Ungenauigkeit und all zu schnellen Generalisierungsproblematik von Sprache. Deshalb bin ich auch mit den übrigen sprachphilosophischen und sprachpsychologischen Richtungen vorsichtig. Je mehr Wissen jemand in einem Gebiet hat, desto genauere Informationen braucht er um weiter zu kommen. Die meisten von uns reden und schreiben evidente Dinge, die müssen natürlich auch einmal ausgesprochen werden, für jene, die eine Evidenz vielleicht noch nicht bemerkt haben. Gerade in der Sprache passiert es oft, dass man sich einbildet, genau zu verstehen was der andere meint, weil man es für sich so interpretiert, wie es für die momentane Situation gerade passt. Die Sprache ist für mich eng gekoppelt mit dem ganzen Menschen, mit seinen Gefühlen, seinem Umfeld, seiner Vergangenheit, seiner Zukunft und vor allem seiner Erfahrungen. In der Sprache eines Menschen kann man sein ganzes Wesen beobachten, wenn man sensibel genug ist, kann man aufgrund der Stimmlage auch seine Gefühlregungen beobachten. Und somit wären wir wieder am Anfang meiner Überlegung. Sprache ist viel mehr als eine logische Verbindung von Wörtern zu Sätzen. Er nimmt einfach die Wörter „Name“ und „Satz“ her und baut seine philosophischen Gedanken rundherum ohne Beispiele für Sätze zu geben oder genau zu erklären was ein Satz überhaupt ist. Sprachwissenschaftler beschäftigen sich jahrelang mit Problemen der Syntax und durchdenken Tausende von Erklärungen diesbezüglich. Das ist viel zu ungenau und nichtsaussagend zu behaupten, dass es nur eine Art von Satz gibt, den einfachen, auf dem alle komplexen Sätze zurückzuführen sind. Das Problem bei Wittgenstein, ist, dass er nicht genau definiert was ein Satz ist. Dann ist mir die Definition von Suassure lieber, der behauptet die Morpheme seien die kleinsten Bedeutungsträger in der Sprache. Wie man sieht, geht’s ja immer darum, auf noch kleinere, feinere Teile und Unterteilungen zu gelangen, und nicht nur in der Sprache verhält es sich so. In der gesamten Naturwissenschaft und Technische Wissenschaft geht es darum. Man nehme nur das Handy als Beispiel, oder den Computer, die Digitalkamera, die Dvd und Cd. Es geht darum alles zu verkleinern. Die ersten Handys waren noch riesige Apparate, die man nicht ohneweiters im Hosensack einstecken konnte. Die gleiche Entwicklung kann man in der Sprachanalyse bemerken. Wittgenstein geht von Elementarsätzen als kleinste bedeutungstragende Einheit, Saussure geht schon zu den Phonemen und Morphemen und in der Pragmatik geht man überhaupt über alle Unterteilungen hinaus zu einem Zweck gerichtetes Denken und Interpretation von Sprache. Die Pragmatik untersucht das Verhältnis vom Zeichen zum Zeichenbenutzer. Die Pragmatik geht vielmehr ins Detail als Wittgenstein, der versuchte das Verhältnis der Sprache an sich zur Welt festzulegen. Die Sprache zerfällt nach den linguistischen Bestrebungen der letzten 100 Jahren buchstäblich in tausenden von unterschiedlichen Facetten, die alle ihre Existenzberechtigungen haben. Ich glaube, dass Wittgenstein einfach die Sprache zum philosophischen Thema gemacht hat, und das war sehr wichtig für die Zukunft der Philosophie. Es ist auch interessant zu beobachten, wie er Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft in Einklang zu bringen versucht, mit der Vehemenz seiner Sätze und Feststellungen. Ihm waren die Naturwissenschaft, die Naturgesetze, sicherlich lieber und nahe liegender als das Mystische, wie er es nennt, als das, worüber man eigentlich nur spekulieren kann. Bei mir z.B. ist es umgekehrt. Ich liebe das Spekulieren, ohne mich festlegen zu müssen, dazu ist die Sprache sicher ein nützliches Medium. Meiner Meinung nach ist Wittgenstein im Traktatus bis an seine eigenen geistigen Grenzen gelangt und das ist unwahrscheinlich für einen Naturwissenschaftler. Er studierte ja hauptsächlich Mathematik und Logik und nachdem er die Sprache daran festmacht, kommt er drauf, dass durch die Erklärung des Sagbaren die wirklichen Probleme noch gar nicht berührt worden sind. Er stößt bewusst an seine eigenen Grenzen des Verstehbaren und geht dann in seiner zweiten Phase mit der Theorie der Sprachspiele darüber hinaus, indem er Züge eines Linguisten annimmt.

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